04.05.2007Zurück
Sportbericht für das Jahr 2006

Aus sportlicher Sicht konnte der RV Heessen auch im Jahr 2006 wieder einmal einige nennenswerte Erfolge seiner Turnierreiter vermelden. Wie auch in den Jahren zuvor begann für die meisten die Turniersaison mit unserem Hallenturnier. Sportlich hervorragend eingestellt und mit einer gut funktionierenden Organisation konnte der Reiterverein den auswärtigen Teilnehmern wieder mal einen reibungslosen Turnierablauf präsentieren.

Zahlreiche Erfolge, sowohl in der Dressur, als auch im Springen waren der Lohn für das harte Wintertraining. Besonders erwähnenswert waren an diesem Wochenende die Siege von Sarah Kleuser und Andrea Friggemann im Jugendreiterwettbewerb und in der A-Dressur. Für unseren Nachwuchs ging es Anfang des Jahres darum, sich für den Erwerb des Kleinen bzw. Großen Hufeisens vorzubereiten. Über 40 Teilnehmer waren für den Reiterverein eine Bestätigung dafür, dass wir hier in Heessen was die Nachwuchsförderung betrifft, auf dem richtigen Weg sind. Auch hier machte sich das wöchentliche Training unter unseren Ausbildern bezahlt. Alle Teilnehmer konnten sich im Anschluss über die bestandene Prüfung freuen. Im Sommer ging es nun wiederum, sich auf unser großes Reitturnier vorzubereiten. Um auch die letzten Kritiker, die sich jährlich über die Qualität unserer Außenplätze ausließen verstummen zu lassen, wurden die Dressurplätze mit Kirchhellener Sand aufgefüllt. Dieses hatte zu einem den Vorteil, dass die Plätze nun aufgrund des hellen Sandes den ganzen Turnierplatz optisch verschönerten und man nun auch selbst bei einem verregneten Turnier trotzdem noch gute Platzverhältnisse garantieren konnte. Aufgrund der erstaunlicher Weise geringeren Anzahl von Nennungen als im Vorjahr, obwohl es trotzdem noch über 1000 Starts waren, entschied man sich das Turnier auf 2 Tage zu verkürzen. Mit der Begeisterung der parallel laufenden Fußballweltmeisterschaft im eigenen Land und einem Erfolg im Elfmeterschießen über Argentinien am Abend zuvor, ging es nun daran diese Euphorie mit in das Wochenende zu nehmen und den Teamgeist auch in den Reitsport zu übertragen. Das dieses in punkto Feierlichkeit für uns kein Problem werden dürfte, war eigentlich jedem von vornherein klar. Aber auch was den sportlichen Bereich betraf, wurden wir nicht enttäuscht. Auch hier geizten die Heessener Reiter nicht mit Siegen und Platzierungen. Hervorzuheben sind hier die Siege von Helena Bröring und Greta Marie Steiner im Reiterwettbewerb und Ramona Schledde im A-Springen. In einer Abteilung der A-Dressur konnte von den 7 Platzierten Teilnehmer die Plätze 2 bis 6 für Heessen verbucht werden und im Mannschaftsspringen konnte die Heessener Equipe mit den Reitern Florian Oetermann, Anja Edelbrauck, Sabine Gembus und Kathrin Hemmis einen hervorragenden 3.Platz belegen. Der Dressurhöhepunkt, die M-Dressur, konnte unser Reitlehrer Jörg Steiner mit einem Sieg für sich verbuchen. Diese M-Dressur wurde im getrennten Richtverfahren nach Punkten gewertet. Nur so konnte er einen direkten Wertnotenvergleich mit seiner ebenfalls siegreichen Tochter umgehen. Im Herbst hatte nun unser Turniernachwuchs wieder die Möglichkeit seinen Leistungsstand zu überprüfen. Ausgerichtet durch unsere Vereinsjugend wurden hierzu die benachbarten Vereine Caldenhof, Drensteinfurt, Beckum und Rhynern eingeladen. Mit mehr als 170 Starts in 8 Prüfungen konnte man hier noch mal die Vorjahreszahlen toppen. Im Reiterwettbewerb konnten von 4 Abteilungen lediglich in einer kein Heessener Reiter siegen. Hier musste sich Theresa Jörrihssen einer Caldenhofer Reiterin geschlagen geben. Aber auch der 2.Platz war hier eine beeindruckende Leistung. Über die goldene Schleife in den anderen Abteilungen konnten sich Katharina Knicker auf Malo, Alina Krämer auf Diva Starlet und Greta Marie Steiner auf Vento freuen. Weitere Siege konnten Carolin Schuster auf Nirwana im Springreiterwettbewerb, Catharina Düchting im Stilspringwettbewerb der Kl.E und Florian Oetermann im Stilspringwettbewerb der Kl.A für den gastgebenden Verein verbuchen. Dass so ein ganzes Jahr nicht nur aus Höhenpunkten und Siegen besteht, ist bestimmt jedem klar und nicht alle Veranstaltungen können ruhmreich und erfolgreich verlaufen. Ich bin der Meinung, dass auch solche negativen Erlebnisse in einem Sportbericht zu erwähnen und anzusprechen sind. Wie schon seit über 25 Jahren, so war auch im Jahr 2006 der Herbstritt geplant. Die wenigsten werden sich wahrscheinlich noch daran erinnern, früher traditionell noch als „Fuchsjagd“ bezeichnet, war dieses auch durch die Gastreiter aus Holland mit das größte Event im Jahr. Im Laufe der Zeit hatte es sich jedoch bereits angedeutet, dass das Interesse von mal zu mal weniger wurde. Über die Gründe kann man sicherlich unterschiedlicher Meinung sein. Gesundheitliches Risiko, Generationswechsel und Desinteresse an vereinsinternen Veranstaltungen sind nur einige Beispiele die man in Gesprächen hören musste. Sicherlich fielen im Jahr 2006 einige Pferde gesundheitlich aus, was sich sicherlich auch in den Turniererfolgen widerspiegelte, aber das trotz allem nicht mal eine ausreichende Anzahl an Reiter und Pferden zu Stande kamen um einen Herbstritt durchzuführen, war in Reihen des Vorstandes deprimierend und für mich persönlich in meiner Amtszeit als Sportwart beschämend. Das die gleichzeitig geplante Planwagenfahrt ebenfalls nicht stattfand, ist ebenfalls schade aber nur eine logische Konsequenz aus der Absage des Herbstrittes. Wir vom Vorstand hoffen, dass dieses eine einmalige Sache war und der Eine oder Andere in diesem Jahr Interesse zeigt, diese alte Tradition im Reiterverein Heessen fortzusetzen.

Leider musste ich ein ähnliches Bild bei der Auswertung der Turniererfolge 2006 erkennen. So erfreulich es auch war, dass die Anzahl der Turnierteilnehmer im Reiter und Seniorenbereich gestiegen ist, so nachdenklicher ist es, dass die Anzahl der Turnierreiter im Juniorenbereich nachgelassen hat. 

Selbstverständlich haben wir auch im Vorstand versucht Ursachenforschung zu betreiben. Die Voraussetzungen sind eindeutig von Seiten des Vereins gegeben. Reitstunden, Förderunterrichte, Reithallen und Außenplätze sind das was wir bieten können. Leider gibt es noch einige bei denen die Voraussetzungen für eine Turnierteilnahme gegeben sind, diese jedoch aus verschiedenen Gründen nicht nutzen. Es dürfte doch kein Geheimnis sein, dass ein Verein nur bestehen kann, wenn die Grundstrukturen gegeben sind. Ein gesundes, wirtschaftliches Fundament, eine gut funktionierende Nachwuchsarbeit und eine positive Außendarstellung sind die Voraussetzungen für eine solide und erfolgreiche Vereinsarbeit. Für die Außendarstellung eines Reitervereins kann jeder Reiter mit seiner Turnierteilnahme einen Beitrag leisten. Meistens zählt nicht mal der Erfolg, sondern sogar schon die Anzahl der Turnierreiter. Dem Verein ist wenig geholfen, wenn einige Reiter auf dem Hof stehen und davon schwärmen wie galaktisch ihre Pferde über den 20 mal 60 Dressurplatz traben, sie aber nicht bereit sind diese Leistung auch mal auf den Turnierplätzen vorzuführen. Es müsste doch jeder das Interesse haben, seinen Leistungsstand vor einer neutralen Jury auf dem Turnierplatz bewerten zu lassen. Nur so kann ich doch gezielt mit meinem Pferd weiterarbeiten. Ich hoffe vielleicht bei dem einen oder anderen ein wenig Engagement geweckt zu haben. Um auch den Zusammenhalt im Verein zu stärken wird auch in diesem Jahr wieder schwerpunktmäßig auf das Mannschaftsreiten seitens des Vorstandes großen Wert gelegt. Wie schon zu Beginn des Jahres wird freitags die 18:30-Uhr-Stunde dazu genutzt, das Abteilungsreiten zu üben und die Mannschaften anschließend festzulegen. Hierzu möchte ich noch mal im Namen des Vorstandes betonen, dass Mannschaften die für den Reiterverein Heessen starten ausschließlich vom Reitlehrer oder in dessen Abwesenheit vom Sportwart zusammengestellt werden. Interne Absprachen sind nicht erwünscht und werden auch nicht geduldet. Mannschaftsreiten soll neben den sportlichen Aspekten auch die Zusammengehörigkeit fördern. Dieses würde genau das Gegenteil davon bewirken. Wie auch schon aus der Vereinssatzung zu entnehmen ist, gehören zu den Treuepflichten der Vereinsmitglieder auch die Förderung gemeinsamer Interessen, die dazugehörige Zusammenarbeit mit den übrigen Vereinsmitgliedern, die Loyalitätspflicht zum Verein und die Unterlassung vereinsschädigendes Verhalten. Sicherlich ist es manchmal traurig wenn man hört, dass sich der eine oder Andere am Montag mehr über das Privatleben einiger Vereinsmitglieder interessiert als für evtl. Turniererfolge vom Wochenende, aber das sind meist nur vereinzelte und dazu noch passive. Ein Grund mehr für die Aktiven „Teamspirit“ zu zeigen. Denn was man damit nicht alles erreichen kann, sollte spätestens nach der Fußballweltmeisterschaft und dem Gewinn der Handballweltmeisterschaft klar geworden sein. Beenden möchte ich meinen Sportbericht natürlich mit etwas positiven. Was die Turniererfolge 2006 betreffen, haben leider lediglich 12 Reiter ihre Turniererfolge abgegeben. ABER wenn man bedenkt das diese 12 Reiter insgesamt 85 Platzierungen, darunter 17 Siege (so viele wie lange nicht mehr) und 26 weitere Platzierungen unter den ersten drei erritten haben, ist das ein Ergebnis welches sich mehr als nur sehen lassen kann. Der Reiterverein bedankt sich hierfür schon mal recht herzlich. Als besonders erfreulich möchte ich die Leistung von Sabine Gembus mit ihrem Gin Tonic im Jahr 2006 erwähnen. Sabine hat erst im Jahr 2005 ihr Reitabzeichen gemacht und vielen sind sicher noch ihre halsbrecherischen Ritte im Parcours bekannt. Aber durch kontinuierliches Training, auch in der von ihr so geliebten Dressur, konnte sie im Jahr 2006 sportliche Erfolge im allerhöchsten Niveau vorweisen. 21 Platzierungen, darunter 5 Siege und 10 weitere Platzierungen unter den ersten Drei in Springprüfungen der Klasse A und L sind wohl ein Beweis dafür, dass Du und dein Pferd ein eingespieltes Team seid. Höhepunkt der beiden war zweifellos die Teilnahme im L-Springen mit anschließendem Stechen in der Dortmunder Westfalenhalle. Beide ließen ihrer Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance gewannen somit souverän diese Prüfung. Liebe Sabine, dass ein Auswärtssieg, besonders in Dortmund etwas ganz Besonderes ist, glauben wir dir alle gerne. Der Vorstand bedankt sich bei allen, die mit ihren Siegen und Platzierungen den RV Heessen im Jahr 2006 so erfolgreich vertreten haben und wünscht auch für das Jahr 2007 seinen Reitern und deren Pferden Gesundheit und weiterhin viel Erfolg. 

Martin Bonitz, Sportwart